FÖR PLATT e. V.
Plattdeutsch aktiv an die nächste Generation weitergeben
Snackt mehr Platt! Plattdüütsch mutt blieben!
Aktualisiert: 03.03.2025
Unser Verein FÖR PLATT e. V. begeht im Mai 2025
sein 20-jähriges Jubiläum!
Das möchten wir gerne mit unseren Mitgliedern, sowie vielen kleinen und großen Gästen feiern:
Sonnabend, 17. Mai, 14.30 – 17.00 Uhr: Platt för Kinner
Alle Kinder sind herzlich eingeladen, zusammen mit Eltern und Großeltern, die plattdeutsche Sprache kennenzulernen und aktiv mitzumachen.
Silke Borchert präsentiert ihr Kamishibai-Erzähltheater, Fingerspiele, Lieder und Tanz, zum Anschauen, Zuhören und Mitmachen.
Der Eintritt ist frei (ohne Verzehr). In der Pause werden Kaffee, Kuchen und Getränke angeboten | Silke Borchert www.du-und-ich-begegnungspunkt.de
Sonntag, 18. Mai, 15.00 – 18.00 Uhr: Der Verein FÖR PLATT e. V. feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem Überraschungsprogramm!
Musikalisch wird das Fest von „Swing op de Deel“ begleitet. Die Band mit Sängerin Rika Tjakea beherrscht mit viel Charme und Ausdruckskraft die mitreißende Swingmusik, sie spielt auch eigens für die Band ins Plattdeutsche übertragene Songs – Swung op Platt – frisch und lebendig | https://swingopdedeel.de/
Der Eintritt ist frei (ohne Verzehr). Kaffee und Kuchen werden zu Beginn angeboten.
Beide Veranstaltungen finden statt im Dörphus Hörsten, Hörstener Schulstraße 4, 21217 Seevetal.
Um Anmeldung bis 4. Mai wird gebeten bei Astrid Sitarz, Tel. 0175–1592556, gerne per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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In diesem Jahr gibt es auch wieder die „Plattdüütsch Weken“ im Landkreis Harburg! Nun schon zum elften Mal.
Den ganzen Monat September möchten wir überall in unserem schönen Landkreis Harburg zeigen, wie bunt und vielfältig sich unsere Heimatsprache Plattdeutsch zu präsentieren weiß. Wie schon in den vergangenen Jahren, sammelt der Verein FÖR PLATT e. V. alles, was im September passieren soll und erstellt daraus ein kostenloses Programmheft, das überall verteilt wird. Zusätzlich werden die Veranstaltungen im Terminkalender unter www.foer-platt.de veröffentlicht.
Klönkrings, Theatergruppen, Kultur- und Heimatvereine, Musiker, Gesangvereine, Kleinkünstler, Kinder und Jugendliche sowie Einzelpersonen sind aufgerufen, ebenso wie Organisationen und Betriebe, sich mit kreativen Ideen zu beteiligen. Es können ganz unterschiedliche Initiativen mitmachen und zeigen, wie bunt sich das kulturelle Leben bei den Plattdeutschen widerspiegelt. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Und: bitte sagt es gerne weiter!
Alle Interessierten sollten ihre Veranstaltung(en) für das Programmheft, möglichst digital mit Foto, bis spätestens zum 01.06.2025 melden.
Am einfachsten geht es per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit dem Anmeldeformular oder per Post an Schriftführerin Astrid Sitarz senden.
Weitere Auskünfte gibt es beim Ersten Vorsitzenden Friedhelm Schneider, Am Heidberg 14, 21220 Seevetal, Tel. 04105-83865, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder bei Schriftführerin Astrid Sitarz, Evendorf Schwindeweg 4, 21272 Egestorf-Evendorf, Tel. 0175–1592556, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Verein FÖR PLATT freut sich auf viele Anmeldungen und eine interessante Vielfalt an Veranstaltungen!
Save the date:
Die Auftaktveranstaltung findet am Sonntag, 31. August, ab 15 Uhr, im Gasthof Vossbur, Wulfsener Str. 4, 21442 Tangendorf, statt.
Es wirken u. a. mit: der Theaterverein Evendorf „De Ebendörper Immenschworm“, für musikalische Unterhaltung sorgt das Duo „Plückfiedel“, sowie weitere Überraschungsgäste.
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Überregionales plattdeutsches Netzwerk-Treffen
Kiekeberg-Ehestorf.
Um die Förderung und den Erhalt der plattdeutschen Sprache ging es jetzt beim zweiten überregionalen plattdeutschen Netzwerk-Treffen der Plattdeutsch-Beauftragten und -Koordinatoren, das in „Stoof Mudders Kroog“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg, Landkreis Harburg, stattfand.
Eingeladen hatte wieder der im Landkreis Harburg aktive Verein FÖR PLATT e. V. Insgesamt zwölf Teilnehmer kamen, um sich zu informieren, auszutauschen und über die Hürden der plattdeutschen Sprache zu diskutieren.
Die Problematik ist in den Landkreisen Harburg, Buxtehude, Stade, Heidekreis, Lüneburg und Uelzen ähnlich. Immer mehr Ehrenamtliche ziehen sich von ihrem Engagement als Plattdeutsch-Unterrichtende aus Kitas und Schulen zurück. Berufstätige nennen dabei oft als Hauptgrund, dass sie wegen der Belastung im Beruf ehrenamtlich kürzertreten wollen. Senioren lehnen häufig aus Altersgründen eine Fortführung ab -, dadurch fehlt die Kompetenz – mit schwerwiegenden Folgen: Die Muttersprachler werden immer weniger, und da gilt es, mit kreativen Ideen gegenzusteuern.
An der Universität Oldenburg können Studiengänge für Niederdeutsch bereits belegt werden. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Pädagogen, die sich für den Erhalt der alten Sprache begeistern lassen. Geeignete Lehrwerke und Materialien für den Einsatz in Grundschulen und Kitas sind verfügbar, so dass Hilfestellungen für den Einsatz im Unterricht gegeben sind. Leider seien dafür oft zu wenig Stunden im Lehrplan vorgesehen, so das Resümee der Teilnehmerrunde.
Die Teilnehmer am Gesprächskreis hatten aber noch ganz andere, unterschiedliche Ideen, wie sie das Interesse an der plattdeutschen Sprache hochhalten können: für die Jüngsten als Einstieg, z. B. plattdeutsche Bücherkisten mit Büchern und Spielen. Lieder und Tanz, etwas zum Mitmachen, das seien bei Kindern beliebte Konzepte. Einfache Rollenspiele, wie z. B. „Gelebte Geschichte op Platt“ im Kiekeberg-Museum, das bringt stets eine erfreuliche Resonanz, nicht nur bei den Kindern.
An Jugendliche und Erwachsene richtet sich der Appell, mehr Plattdeutsch im Alltag zu sprechen, zu integrieren und sichtbar zu machen. Ob plattdeutsche Ortsnamen auf den Ortsschildern und Landkarten, Kochbücher op Platt, Stadtführungen (auch mit QR-Code), es gibt unzählige Möglichkeiten und Aktionen, die Vielfalt der plattdeutschen Sprache zu präsentieren. Im Entstehen sind auch kurze Clips auf Instagram, die besonders die jungen Leute ansprechen sollen.
Als nächste Maßnahme findet an vielen Schulen in den Landkreisen der Plattdeutsche Lesewettbewerb statt. Am Mittwoch, 14. Mai 2025, 15.00 Uhr, lesen im Freilichtmuseum am Kiekeberg, die Schüler des Landkreises Harburg ihre Geschichten vor, und die Sieger werden ermittelt.
Sein 20-jähriges Bestehen feiert der Verein FÖR PLATT e. V. am 17./18. Mai mit einem bunten Programm, das am 17. Mai speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Zudem stehen im September wieder die „Plattdüütsch Weken“ im gesamten Landkreis Harburg an. Die Veranstaltungen werden von unterschiedlichen Initiatoren organisiert und vom Verein FÖR PLATT e. V. koordiniert.
„Plattdüütsch leevt, snackt mehr Platt! Plattdüütsch mutt blieben!“ Das wünschten sich die Teilnehmer zum Abschluss der Gesprächsrunde, die aufgrund der positiven Resonanz nun regelmäßig stattfinden soll.
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67. Ausschreibung des Freudenthal-Preises
Auszeichnung für den besten unveröffentlichten niederdeutschen Text
(PM) Bereits zum 67. Mal wird in diesem Jahr der nach den Brüdern August und Friedrich Freudenthal benannte Preis für unveröffentlichte plattdeutsche Gedichte, Kurzgeschichten, Hörspiele, in sich geschlossene Spielszenen oder Romananfänge verliehen. Vor allem aus Norddeutschland, aber auch aus den Niederlanden, den USA und aus England kamen die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger. Neben dem mit 2.500 € dotierten Freudenthal-Preis wird auch noch die mit 500 € ausgestattete Freudenthal-Auszeichnung vergeben.
Bis zum 31. Mai 2025 besteht für niederdeutsche Autorinnen und Autoren noch Gelegenheit, ihre Arbeiten bei der in Soltau ansässigen Freudenthal-Gesellschaft anonym einzureichen. Angaben, wie dies geschehen sollte und was zu beachten ist, sind auf der Internetseite www.freudenthal-gesellschaft.de zu finden.
Da die Beiträge der Jury ohne Angabe der Verfasserin oder des Verfassers vorgelegt werden, spielt der Bekanntheitsgrad der Einsenderin oder des Einsenders keine Rolle. So kam es im Laufe der Jahre immer wieder auch zu Neuentdeckungen. Die Preisverleihung soll am 27. September 2025 in Schneverdingen erfolgen.
(www.freudenthal-gesellschaft.de)
Quelle: Plattnet.de vom 16.02.2025
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NEU: BEO secht digital „Moin!“ – Interaktive niederdeutsche Sprachlern-App veröffentlicht
(PM) Niederdeutsch zu lernen, war noch nie so einfach und zeitgemäß: Die Niederdeutsch-Lern-App BEO ist ab dem 27. November in allen bekannten App-Stores erhältlich. Sie verbindet alltagsnahe Themen mit unterhaltsamen, interaktiven Aufgaben: Der Beo, ein auch in der Realität sprachbegabter, aber vom Aussterben bedrohter Vogel, führt die Lernenden als Identifikationsfigur durch zehn Lektionen, zum Beispiel „Beo sien Fomilie“, „Beo hett Schmacht“ oder „Beo up Reisen“.
Die App wurde in dreijähriger Arbeit vom Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald (KND) und mehreren niedersächsischen Landschaftsverbänden unter Federführung von Inga Seba-Eichert (Oldenburgische Landschaft) und Ulrike Stern (KND Universität Greifswald) entwickelt.
Die Beo-App ist bundeslandübergreifend konzipiert und vereint zwei Sprachversionen für Lernende im ganzen norddeutschen Raum. Es werden regionale Besonderheiten von Mecklenburg-Vorpommern sowie Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein berücksichtigt.
„Platt mit Beo“ fokussiert die Kompetenzen Leseverständnis, Hörverständnis, Schreiben und Aussprache. Der Lernprozess wird unterstützt durch mehr als 4000 Audioaufnahmen, die für den westniederdeutschen Teil von Schauspielerin Sandra Keck und für den ostniederdeutschen Teil von Radiomoderator Thomas Naedler mit Unterstützung des NDR eingelesen wurden. Spezielle Hinweise zur niederdeutschen Grammatik und Zusatzinformationen über die Regionalsprache Niederdeutsch, deren Schutzstatus, Sprachgeschichte und Literatur liefern interessante Hintergründe.
„Die besondere Relevanz dieser Sprachlern-App liegt sowohl in ihrer regionaltypischen Differenzierung als auch in ihrer multimedialen und interaktiven Aufbereitung. Damit reagiert sie auf aktuelle Herausforderungen einer vernetzten digital basierten Niederdeutschvermittlung“, so PD Dr. Birte Arendt, Leiterin des Kompetenzzentrums für Niederdeutschdidaktik.
Die App „Platt mit BEO“ wird am 26. November 2024 in einem gemeinsamen Festakt in Greifswald und Oldenburg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und steht dann in den bekannten App-Stores kostenlos zum Download bereit. Sie richtet sich primär an Jugendliche und Erwachsene im außerschulischen Lernbereich. Nach dem Download der Inhalte sind die Lektionen auch offline verfügbar, sodass jederzeit und überall mit der App Niederdeutsch gelernt werden kann.
(Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald –
Ulrike Stern);Quelle: PLATTNET vom 27.11.2024
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Der SASS geht online: http://netz.sass-platt.de
Bekanntes Wörterbuch „der neue SASS“ jetzt digital nutzbar
(PM) Das Mammutprojekt ist abgeschlossen – der „neue SASS“ steht im Netz und bietet zahlreiche praktische Nutzerfunktionen. In Papierform gibt es das plattdeutsche Wörterbuch bereits seit 20 Jahren.
Im Rahmen einer feierlichen Präsentation im Jahrhunderthaus des Freilichtmuseums Molfsee stellten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen das Ergebnis langjähriger Arbeit vor.
Dank einer großzügigen Förderung des Kultusministeriums und weiterer Förderer sowie des unermüdlichen Schaffens eines Arbeitskreises unter der Leitung des Sprachaktivisten Heinrich Thies haben Sprechende und Schreibende nun auch online Zugriff auf unzählige Worteinträge inklusive Hinweisen zur weitreichend etablierten SASSschen Schreibweise des Plattdeutschen.
„Ein Meilenstein für alle, die mit der plattdeutschen Sprache leben und arbeiten und sich immer mal wieder fragen – wie kann ich dieses Wort korrekt schreiben, welche gute Übersetzung gibt es dafür? – Wir können den Wert dieser Arbeit, die nun vorliegt und weltweit allen zugänglich ist, gar nicht hoch genug schätzen“, so Marianne Ehlers, Vorsitzende der Fehrs-Gilde. Dieser Verein zur Förderung des Niederdeutschen ist Herausgeber des „neuen SASS“.
„Das neue Onlinewörterbuch ist hilfreich für die produktive Spracharbeit und markiert zudem Möglichkeiten eines alltagsbezogenen Sprachausbaus des Niederdeutschen“, betont Robert Langhanke von der Europa-Universität Flensburg.
„Sprachlernerinnen und -lerner finden hier leicht zugänglich grundlegende Unterstützung“, unterstreicht der Plattdeutschreferent beim SHHB, Jan Graf.
„Am Ende haben wir 180.000 Haupteinträge plus aller Plural-/Konjugations-/Deklinations-/Komparationsformen erreicht“, erläutert Heinrich Thies, ehemals Vorsitzender der Fehrs-Gilde.
(pn) SASS – unter diesem Markennamen ist das plattdeutsche Wörterbuch für den nordniedersächsischen Sprachraum seit langem bekannt. Die ehemaligen Vorsitzenden der Fehrs-Gilde Heinrich Kahl und Heinrich Thies hatten es seit 2002 zu einem modernen Hilfsmittel für Schreibende und Lernende gemacht: den „neuen SASS“, der neben dem plattdeutsch-hochdeutschen nun auch einen hochdeutsch-plattdeutschen Teil umfasste. Heinrich Thies entwickelte daraus ein umfassendes Projekt, das neben der ständigen Aktualisierung und Erweiterung des Wörterbuchinhalts auch die Erarbeitung einer allgemein verständlichen Gebrauchsgrammatik zur Folge hatte. Schnell wurde deutlich, dass für eine zeitgemäße Nutzung dieser Hilfsmittel für Beruf, Wissenschaft, Schule und allgemeines Interesse auch eine entsprechende Internetplattform entwickelt werden musste. Unter http://sass-platt.de waren die SASS-Grammatik, die SASS-Schreibregeln und weitere daraus resultierende Lehrmaterialien verhältnismäßig schnell verfügbar. Die aufwändige Erarbeitung der SASS-Datenbank als digitales orthografisches Wörterbuch allerdings erforderte etliche Jahre mühevoller Arbeit und konnte erst jetzt abgeschlossen werden.
Siehe auch: https://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/Plattdeutsch-per-Mausklick-Der-neue-SASS-geht-online,plattdeutscheswoerterbuch102.html
Quelle: PLATTNET-Nachricht – 01.09.2022
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Neu: Newsletter der Plattdeutsch-Koordinatorin Rike Henties
Ab 15. März 2021 informiert der Newsletter „Wat to weten“, monatlich über plattdeutsche Kreativkurse, Aktionen und Veranstaltungen im Landkreis Harburg. Interessierte melden sich ab sofort für den Newsletter an unter www.plattfinntstatt.de
Die Plattdeutsch-Koordinatorin, Rike Henties, vernetzt die plattdeutschen Kulturakteure und das vielfältige Angebot im Landkreis Harburg. Sie unterstützt die Vermittlung der Regionalsprache an Menschen, die das Niederdeutsche noch nicht sprechen, z. B. Jugendliche und Kinder in Kindertagesstätten oder Schulen. Als Teil der regionalen Kulturförderung finanzieren der Landkreis Harburg und der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg gemeinsam die Stelle.
Rike Henties
Plattdeutsch-Koordinatorin für den Landkreis Harburg
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten
Tel. (0 40) 79 01 76-54
Fax (0 40) 7 92 64 64
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Volkshochschoolkurse för Platt -
Anmeldungen sind möglich bei der KVHS Landkreis Harburg, St.-Barbara-Weg 1, 21423 Winsen (Luhe) oder
Schulkamp 11a, 21220 Seevetal-Maschen. Das Lehrbuch kann im Buchhandel erworben werden.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | https://www.kvhs-harburg.de
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„Plattdüütsch lernen und snacken“
Lehrbuch: H. Arbatzat „Platt - dat Lehrbook“ (Quickborn-Verlag, ISBN 978-3-87651-431-4)
Anmeldungen: VHS Buxtehude, Bertha-von-Suttner-Allee 9, 21614 Buxtehude; Tel.: 04161 7434-21|
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | www.vhs-buxtehude.de
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Nachtrag im Oktober 2020: Das Projekt geht weiter
Der Landkreis Harburg hat eine Plattdeutsch-Koordinatorin
Rike Henties beginnt am 1. April 2019
Rosengarten, 29.3.2019 – Das Plattdeutsche hat ab dem 1. April eine hauptamtliche Vertretung: Rike Henties ist die neue Plattdeutsch-Koordinatorin im Landkreis Harburg. Die 31-jährige Muttersprachlerin aus Erbstorf (Landkreis Lüneburg) widmet sich ab sofort in Teilzeit der Förderung des Niederdeutschen. Zu ihrem Start begrüßten sie Landrat Rainer Rempe, Heiner Schönecke als Vorsitzender des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Stiftungsratsvorsitzender Klaus-Wilfried Kienert und Museumsdirektor Stefan Zimmermann. Organisatorisch ist die Stelle im Freilichtmuseum am Kiekeberg angebunden.
„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt Rike Henties strahlend. Nach Ausbildungen zur Maßschneiderin und Modedesignerin wurde sie Schulbegleiterin. Aus dieser Arbeit kennt sie den Landkreis Harburg sehr gut und ist auch mit vielen Schulen bereits vernetzt. Für Rike Henties ist Niederdeutsch die sprichwörtliche Muttersprache: „Meine Mutter und deren Mutter haben mit uns drei Kindern immer platt geschnackt. Es war uns immer bewusst, dass das etwas Besonderes ist. Viele Unbekannte blieben auf der Straße stehen, um uns einfach zuzuhören.“ Allerdings erlebte sie noch bis in die 1990er Vorurteile gegen Plattschnacker. Diese will sie nun auch auf professioneller Ebene entkräften: „Ich möchten mich mit vielen Akteuren der Szene vernetzen – daraus entstehen meist die besten Ideen. Und ich möchte zeigen: Die Sprache ist für alle attraktiv – für jedes Alter und auch für Menschen, die sie zurzeit noch nicht oder nicht fließend sprechen“, fügt sie mit einem Augenzwinkern auf die Herrenrunde hinzu. Ihr eineinhalbjähriger Sohn Piet jedenfalls kennt die Mama nur „op platt“ – und geht mit beiden Sprachen selbstverständlich um.
Als Koordinatorin wird Rike Henties viel im Landkreis unterwegs sein. „Dat is wichtig, dat een sik sehen laat“, sagt sie. Mit der Vernetzungsarbeit hat sie schon vor Stellenantritt begonnen, unter anderem mit einem „Antrittsbesuch“ bei ihrem Vorgänger Herbert Timm. Dieser füllte die Position bis zu seinem „Ruhestand“ ehrenamtlich aus. Landrat Rainer Rempe betont: „Mit Herbert Timm hatten wir sehr lange einen umsetzungsstarken und sehr engagierten Beauftragten, für ihn war die Förderung des Plattdeutschen eine Lebensaufgabe. Wir haben ihm viel zu verdanken, das ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Im Nachbesetzungsverfahren zeigte sich, dass diese Position so nicht mehr ehrenamtlich zu besetzen ist.“ Museumsdirektor Stefan Zimmermann sieht die neu geschaffene Stelle als „Riesenchance für das Plattdeutsche. Es soll nicht nur ein schönes Image haben“, sagt der gebürtige Schwabe, „sondern auch normaler Bestandteil des Alltagslebens sein. Das passt sehr gut zum Kiekeberg: Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, Alltagskultur zu bewahren.“
Zwei positive Entscheidungen schufen die Rahmenbedingungen für die Bestellung der ersten hauptamtlichen Plattdeutsch-Koordinatorin im Landkreis Harburg: Der Kreistag sprach sich Ende 2018 mit großer Mehrheit fraktionsübergreifend für die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle aus. Und: Die Personalkosten teilt sich der Landkreis mit dem Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Dessen Vorsitzender Heiner Schönecke erklärt: „Wir fördern die Kultur der Region, da gehört das Plattdeutsche zentral dazu. Wir haben im Vorstand gern den Beschluss gefasst, uns finanziell zu beteiligen.“ Mit Blick auf die stark ausgeprägte plattdeutsche Szene im Landkreis betont er: „Es gibt so viel Potential, da engagieren sich viele Menschen. Und das wollen wir unterstützen und noch stärker für die jüngeren Menschen erschließen.“ Bei dem Gedanken sind sich alle Entscheider und Rike Henties einig: „Plattdeutsch gehört zu Niedersachsen. Die Sprache gibt einen schnellen Zugang zu Menschen, ein ‚Hier bin ich zuhause’-Gefühl.“ Plattdeutsch als Teil des kulturellen Erbes, der nicht verschwinden darf – schließlich war dies ein zentrales Argument, das den Kreistag und auch den Stiftungsrat des Freilichtmuseums am Kiekeberg überzeugte, erläutert Klaus-Wilfried Kienert, Vorsitzender des Stiftungsrats. „Wir finden, es ist es Wert, das Kulturgut zu fördern.“ Das hat auch der Europarat festgestellt, der das Niederdeutsche in die Europäische Charta für Regional- und Minderheitssprachen aufnahm und sie damit als besonders schützenswert anerkennt.
Stefan Zimmermann erklärt: „Der Landkreis hat das Freilichtmuseum schon vor Jahren mit den zentralen Kulturaufgaben betraut. Als übertragene Aufgaben verwalten wir auch dessen Budget für das Plattdeutsche. Daraus werden zum Beispiel die regelmäßigen Terminhefte oder die plattdeutsche Bibliothek finanziert.“ So sei es sinnvoll, auch die Stelle der Plattdeutsch-Koordinatorin organisatorisch am Kiekeberg anzubinden. Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Eine Evaluierung wird dann Entscheidungsgrundlage für die Kreistagsmitglieder, die über die Ausrichtung nach 2020 abstimmen.