FÖR PLATT e. V.

Plattdeutsch aktiv an die nächste Generation weitergeben

Snackt mehr Platt! Plattdüütsch mutt blieben!

 

 

Letzte Aktualisierung: 03.07.2023

 

 

 

Landesentscheid des Plattdeutschen Lesewettbewerbs 2023: Schööler leest Platt

 

Die besten plattdeutschen Leserinnen und Leser wurden ausgezeichnet

 

Am 12. Juni 2023 fand im Sparkassen-Forum in Hannover der Landesentscheid des Plattdeutschen Lesewettbewerbs statt. Aus allen Teilen Niedersachsens reisten die 30 besten Plattdeutsch- Leserinnen und Leser mit ihren Eltern, Geschwistern, Großeltern, Freunden, Lehrerinnen und Lehrern an, um in fünf Altersgruppen die jeweils drei Besten zu küren. Vorher hatten sie sich bereits in den Plattdeutschen Lesewettbewerben auf Schul-, Kreis- und Bezirksebene durchgesetzt.

 

Die Teilnehmerin aus dem Saterland las außer Konkurrenz vor. Sie war vorher als Siegerin aus dem Saterfriesischen Lesewettbewerb hervorgegangen.

 

Nicht nur die fünfzehn ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler, sondern auch deren Schulen konnten sich über Geldpreise freuen.

Die Auszeichnungen und Preise übergaben der Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung Dr. Johannes Janssen und Ministerialrat Peter Reinerts vom Niedersächsischen Kultusministerium.

Die Gewinnerinnen und Gewinner in den verschiedenen Altersgruppen sind:

 

A (3. Johrgang):         

1. Marisa Rattay, Paul-Maar-Grundschule Sudweyhe

2. Jarle Stelling, Grundschule Beers Bederkesa

3. Benno Möllers, Hermann-Löns-Grundschule Lüneburg

 

B (4. Johrgang)         

1. Elisa Marquardt, Grundschule Altkloster

2. Idäus Rewerts,Grundschule Leezdorf

3. Romy Habel, Grundschule Eilvese

 

C (5./6. Johrgang)     

1. Emmy Holke, Gymnasium an der Vechte Emlichheim

2. Julius Overmeyer, Gymnasium Damme

3. Tjelle Tobaben, Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld

 

D (7./8. Johrgang)     

1. Elia Schütte Gymnasium Papenburg

2. Carl-Immanuel von Gottberg, Gymnasium Lüchow

3. Timo Hildebrand, Oberschule Uchte

 

E (9.-13. Johrgang)

1. Mira Sophie Meier, IGS Buchholz

2. Lukas Diaz, Eichenschule Scheeßel

3. Keana Meyer, Neues Gymnasium Wilhelmshaven

Saterfriesisch    Lena Blechschmidt, Scharrel

 

Durch dir Veranstaltung führte Ilka Brüggemann, Moderatorin plattdeutscher Sendungen beim NDR.

Die Band NORMA hatte die Preisverleihung mit Liedern auf Platt und Friesisch untermalt.

 

 

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66. Ausschreibung des Freudenthal-Preises

Auszeichnung für den besten unveröffentlichten niederdeutschen Text

 

Bereits zum 66. Mal wird in diesem Jahr der nach den Brüdern August und Friedrich Freudenthal benannte Preis für unveröffentlichte plattdeutsche Gedichte, Kurzgeschichten, Hörspiele, in sich geschlossene Spielszenen oder Romananfänge verliehen. Vor allem aus Norddeutschland, aber auch aus den Niederlanden, den USA und aus England kamen die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger. Neben dem mit 2.500 € dotierten Freudenthal-Preis wird auch noch die mit 500 € ausgestattete Freudenthal-Auszeichnung vergeben.

Bis zum 31. Mai 2023 besteht für niederdeutsche Autorinnen und Autoren noch Gelegenheit, ihre Arbeiten bei der in Soltau ansässigen Freudenthal-Gesellschaft anonym einzureichen. Angaben, wie dies geschehen sollte und was zu beachten ist, sind auf der Internetseite www.freudenthal-gesellschaft.de zu finden.

Da die Beiträge der Jury ohne Angabe der Verfasserin oder des Verfassers vorgelegt werden, spielt der Bekanntheitsgrad der Einsenderin oder des Einsenders keine Rolle. So kam es im Laufe der Jahre immer wieder auch zu Neuentdeckungen. Die Preisverleihung soll am 30. September 2023 in Walsrode erfolgen.

 

 

 

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Nipp un Nau – de Utkenner!

Plattdüütsche Comic-Clips verkloort Platt

 

(PM) Spraak leevt, wenn se snackt warrt un sik ok entwickeln deit. Man wodennig geiht dat? Nipp un Nau – de Utkenner weet dat. Jümmers al sünd Wöör ut annere Spraken övernahmen, also lehnt worrn.

Ok dat Woort Platt hett al Wuddeln bi de olen Greken un Römers. Un dat Woort „Büx“ hebbt de Plattdüütschen sogor an annere Spraken wiedergeven. Plietsch verkloort de Wörm „Nipp“ un de Luftballon „Nau“ in fief Episoden, för Jung un Oolt heel eenfach, wodennig Spraak noch rieker warrn kann. De Filme kann jeedeen ünner annern op de Siet vun dat Lännerzentrum för Nedderdüütsch (LzN) ankieken: https://www.länderzentrum-für-niederdeutsch.de/

To dat Projektteam achter de Filme höört:

Emsländische Landschaft, Oldenburgische Landschaft, Universität Oldenburg, dat „Centrum für Niederdeutsch“ vun de Universität Münster un de „Landkreis Harburg“ tosamen mit dat „Länderzentrum für Niederdeutsch" as Projektinitiator.

Se all dankt för de Förderung dörch de Beopdragte vun de Bunnesregeren för Kultur un Medien! www.Kulturstaatsministerin.de

 

 

Quelle: PLATTNET-Nachricht – 24.03.2023

 

 

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Sleswig-Holsteen betahlt Nedderdüütsche Medienplattfoorm

Ersten Erfolg för de Initiative „Funklock stoppen!“

 

(PM) Eernsthaftige Berichten över Klimawannel, den Krieg in de Ukraine oder dat Noordirland-Protokoll ok op Plattdüütsch to kriegen – dat hebbt Plattdüütschen Raat för Sleswig-Holsteen, Bunnsraat för Nedderdüütsch un Sleswig-Holsteenschen Heimatbund sik al lang wünscht för de plattdüütsche Sprekergrupp. An'n Middeweken, 22.03.2023, hett de Sleswig-Holsteensche Landdag nu beslaten, dat de Lanneshuusholt för dat twete Halvjohr 2023 en Redakschoon mööglich maken warrt, de jüst düsse Arbeit leisten schall.

„Wi sünd blied un verlichtert“, seggt Kirsten Maria Voß, Sprekersch vun den Plattdüütschen Raat för Sleswig-Holsteen. „Dat geiht üm en journalistisch Angebott, wat Plattdüütsch as Spraak respekteert un hölpt, dat se fit maakt warrt ok för Rebeten as Weertschop, Wetenschop oder Politik“. En Spraak müss sik entwickeln, wenn se ok morgen noch snackt warrn schall, so Voß wieder.

Na sien Statuten will de Sleswig-Holsteensche Heimatbund Plattdüütsch wohren as levennige Spraak. Op de letzte Versammeln vun de Liddmaten ist düt Maal konkretiseert worrn. Se hebbt beslaten, dat de Heimatbund dorför en spraakpolietsch Akschoonsprogramm opsetten schall. Mit dat Konzept för de Medienplattfoorm is de eerste wichtige Busteen dorför schapen worrn.

Dat Land Sleswig-Holsteen warrt düsse Medienplattfoorm in dat twete Halvjohr 2023 mit 125 dusend Euro betahlen. Plaant is, dat se vun Maandag bet Fredag jümmers an'n Morgen een Stünn live Höörfunk mit Narichten ut Welt un Region utstrahlt un ok en Nettsiet bedrifft mit plattdüütsche Informatschonen.

De Plattdüütsche Raat för Sleswig-Holsteen harr dat Vörhebben tohopen mit den Bunnsraat för Nedderdüütsch bi't Land Sleswig-Holsteen vörstellt. De Sleswig-Holsteensche Heimatbund steiht praat, de Middel to verwalten. „Medien, de över Politik un Tietgeschicht in Welt un Region berichten doot, sünd bi veel Minnerheiden- un Regionalspraken in Europa al begäng“, so Benjamin Abel. De niege Geschäftsföhrer bi'n Heimatbund is toversichtlich, dat dat Konzept vun de Medienplattform noch vör den Summer 2023 präsenteert warrn kann. För en Medium, wat seriös op Plattdüütsch arbeit, harr de Heimatbund sik al siet Johren insett, so Abel.

Bild: „Welt un Region op Nedderdüütsch – Christiane Ehlers (Nedderdüütschsekretariat) un Jan Graf (SHHB) in't Studio vun'n Apen Kanal in Kiel“. Quelle: K. Dreyer/SHHB     ¬

(Niederdeutschsekretariat und Bunnsraat för Nedderdüütsch - www.niederdeutschsekretariat.de)

 

 

Quelle: PLATTNET-Nachricht – 23.03.2023

 

 

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Der SASS geht online: http://netz.sass-platt.de 

Bekanntes Wörterbuch „der neue SASS“ jetzt digital nutzbar

 

(PM) Das Mammutprojekt ist abgeschlossen – der „neue SASS“ steht im Netz und bietet zahlreiche praktische Nutzerfunktionen. In Papierform gibt es das plattdeutsche Wörterbuch bereits seit 20 Jahren.

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation im Jahrhunderthaus des Freilichtmuseums Molfsee stellten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen das Ergebnis langjähriger Arbeit vor.

Dank einer großzügigen Förderung des Kultusministeriums und weiterer Förderer sowie des unermüdlichen Schaffens eines Arbeitskreises unter der Leitung des Sprachaktivisten Heinrich Thies haben Sprechende und Schreibende nun auch online Zugriff auf unzählige Worteinträge inklusive Hinweisen zur weitreichend etablierten SASSschen Schreibweise des Plattdeutschen.

„Ein Meilenstein für alle, die mit der plattdeutschen Sprache leben und arbeiten und sich immer mal wieder fragen – wie kann ich dieses Wort korrekt schreiben, welche gute Übersetzung gibt es dafür? – Wir können den Wert dieser Arbeit, die nun vorliegt und weltweit allen zugänglich ist, gar nicht hoch genug schätzen“, so Marianne Ehlers, Vorsitzende der Fehrs-Gilde. Dieser Verein zur Förderung des Niederdeutschen ist Herausgeber des „neuen SASS“.

„Das neue Onlinewörterbuch ist hilfreich für die produktive Spracharbeit und markiert zudem Möglichkeiten eines alltagsbezogenen Sprachausbaus des Niederdeutschen“, betont Robert Langhanke von der Europa-Universität Flensburg.

„Sprachlernerinnen und -lerner finden hier leicht zugänglich grundlegende Unterstützung“, unterstreicht der Plattdeutschreferent beim SHHB, Jan Graf.

„Am Ende haben wir 180.000 Haupteinträge plus aller Plural-/Konjugations-/Deklinations-/Komparationsformen erreicht“, erläutert Heinrich Thies, ehemals Vorsitzender der Fehrs-Gilde.

(pn) SASS – unter diesem Markennamen ist das plattdeutsche Wörterbuch für den nordniedersächsischen Sprachraum seit langem bekannt. Die ehemaligen Vorsitzenden der Fehrs-Gilde Heinrich Kahl und Heinrich Thies hatten es seit 2002 zu einem modernen Hilfsmittel für Schreibende und Lernende gemacht: den „neuen SASS“, der neben dem plattdeutsch-hochdeutschen nun auch einen hochdeutsch-plattdeutschen Teil umfasste. Heinrich Thies entwickelte daraus ein umfassendes Projekt, das neben der ständigen Aktualisierung und Erweiterung des Wörterbuchinhalts auch die Erarbeitung einer allgemein verständlichen Gebrauchsgrammatik zur Folge hatte. Schnell wurde deutlich, dass für eine zeitgemäße Nutzung dieser Hilfsmittel für Beruf, Wissenschaft, Schule und allgemeines Interesse auch eine entsprechende Internetplattform entwickelt werden musste. Unter http://sass-platt.de waren die SASS-Grammatik, die SASS-Schreibregeln und weitere daraus resultierende Lehrmaterialien verhältnismäßig schnell verfügbar. Die aufwändige Erarbeitung der SASS-Datenbank als digitales orthografisches Wörterbuch allerdings erforderte etliche Jahre mühevoller Arbeit und konnte erst jetzt abgeschlossen werden.

Siehe auch: https://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/Plattdeutsch-per-Mausklick-Der-neue-SASS-geht-online,plattdeutscheswoerterbuch102.html

 

Quelle: PLATTNET-Nachricht – 01.09.2022

 

 

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Bundesraat för Nedderdüütsch neu konstituiert

 

Auf seiner Sitzung am 16. Juni 2022 in Hamburg hat sich der Bundesraat för Nedderdüütsch (BfN) für die Delegationsperiode 2022 bis 2026 konstituiert. Die Heimatverbände und Niederdeutschvereine der acht Bundesländer, die im BfN vertreten sind, sowie die Gruppe der Plautdietschen hatten zuvor je zwei Ländervertreter:innen delegiert.

Mit diesen Mitgliedern vertritt der BfN in den kommenden vier Jahren die Interessen der niederdeutschen Sprechergruppe auf Länder- und Bundesebene sowie in europäischen Bezügen:

 

    Brandenburg: Ute Eisenack und Adelheid Schäfer

    Bremen: Heiko Block und Gesine Reichstein

    Hamburg: Hartmut Cyriacks und Peer-Marten Scheller

    Mecklenburg-Vorpommern: Johanna Bojarra und Nadine Koop

    Niedersachsen: Gesche Gloystein und Heinrich Siefer

    Nordrhein-Westfalen: Anne Fink und Werner Zahn

    Sachsen-Anhalt: Norbert Lazay und Dr. Saskia Luther

    Schleswig-Holstein: Marianne Ehlers und Jan Graf

    Plautdietsche: Elina Penner und Dr. Heinrich Siemens

    SONT (Niederlande): Arja Olthof und Henk Nijkeuter (Gaststatus)

 

Als Sprecherin wählten die Delegierten Johanna Bojarra und als Sprecher Heinrich Siefer. "Mit Kontinuität und frischem Wind nehmen wir die Arbeit in der aktuellen Delegationsperiode auf", so Heinrich Siefer. "Neben 12 Delegierten, die schon länger im BfN tätig sind, können wir 6 neue Ländervertreter:innen begrüßen." Zum ersten Mal hat der BfN auch drei Jugendvertreter:innen aufgenommen, die sich für die Interessen der jungen Erwachsenen einsetzen werden. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Thees Becker, Kevin Behrens und Mareike Meents, die viele Ideen mitbringen, um Niederdeutschangebote für junge Lüüd zu entwickeln sowie ein Niederdeutschnetzwerk für junge Erwachsene aufzubauen", ergänzt Johanna Bojarra.

Neben der Jugendarbeit werden die Felder Bildung und Medien - insbesondere auch die Kampagne Funklock stoppen! - eine wichtige Rolle bei der Arbeit des BfN spielen. Aber auch der Bereich Niederdeutsch in der Pflege, die Sichtbarkeit der Sprache im öffentlichen Raum sowie das Entwickeln nachhaltiger Strategien und Strukturen für die Sprache sind Themen, die den BfN weiter begleiten werden.

 

(Niederdeutschsekretariat und Bundesraat för Nedderdüütsch -

www.niederdeutschsekretariat.de)

 

Quelle: PLATTNET-Nachricht – 30.06.2021

 

 

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letzte Aktualisierung 06.07.2021

 

 

"FUNKLOCK STOPPEN!" - Neue Seite für plattdeutsche Medienkampagne

 

Die plattdeutsche Medienkampagne „Funklock stoppen!“ hat eine neue Internetseite.

Auf www.funklockstoppen.de steht ab sofort, was hinter dem Ruf nach einem eigenen öffentlich-rechtlichen

plattdeutschen Sender steht und wer die Bewegung unterstützt. 

 

 

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Neu: Newsletter der Plattdeutsch-Koordinatorin Rike Henties

 

Ab 15. März 2021 informiert der Newsletter „Wat to weten“, monatlich über plattdeutsche Kreativkurse, Aktionen und Veranstaltungen im Landkreis Harburg. Interessierte melden sich ab sofort für den Newsletter an unter www.plattfinntstatt.de

 

Die Plattdeutsch-Koordinatorin, Rike Henties, vernetzt die plattdeutschen Kulturakteure und das vielfältige Angebot im Landkreis Harburg. Sie unterstützt die Vermittlung der Regional­sprache an Menschen, die das Niederdeutsche noch nicht sprechen, z. B. Jugendliche und Kinder in Kindertagesstätten oder Schulen. Als Teil der regionalen Kulturförderung finanzieren der Landkreis Harburg und der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg gemeinsam die Stelle.

 

Rike Henties

Plattdeutsch-Koordinatorin für den Landkreis Harburg

Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten

Tel. (0 40) 79 01 76-54
Fax (0 40) 7 92 64 64

E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

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Volkshochschoolkurse för Platt -

Anmeldungen sind möglich bei der KVHS Landkreis Harburg, St.-Barbara-Weg 1, 21423 Winsen (Luhe) oder

Schulkamp 11a, 21220 Seevetal-Maschen. Das Lehrbuch kann im Buchhandel erworben werden.

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  |  https://www.kvhs-harburg.de

 

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„Plattdüütsch lernen und snacken“

Lehrbuch: H. Arbatzat „Platt - dat Lehrbook“ (Quickborn-Verlag, ISBN 978-3-87651-431-4)

Anmeldungen: VHS Buxtehude, Bertha-von-Suttner-Allee 9, 21614 Buxtehude; Tel.: 04161 7434-21|

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | www.vhs-buxtehude.de

 

 

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Nachtrag im Oktober 2020: Das Projekt geht weiter

 

Der Landkreis Harburg hat eine Plattdeutsch-Koordinatorin
Rike Henties beginnt am 1. April 2019

 

Rosengarten, 29.3.2019 – Das Plattdeutsche hat ab dem 1. April eine hauptamtliche Vertretung: Rike Henties ist die neue Plattdeutsch-Koordinatorin im Landkreis Harburg. Die 31-jährige Mutter­sprachlerin aus Erbstorf (Landkreis Lüneburg) widmet sich ab sofort in Teilzeit der Förderung des Niederdeutschen. Zu ihrem Start begrüßten sie Landrat Rainer Rempe, Heiner Schönecke als Vorsitzender des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Stiftungsratsvorsitzender Klaus-Wilfried Kienert und Museumsdirektor Stefan Zimmermann. Organisatorisch ist die Stelle im Freilichtmuseum am Kiekeberg angebunden.

 

„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt Rike Henties strahlend. Nach Ausbildungen zur Maßschneiderin und Modedesignerin wurde sie Schulbegleiterin. Aus dieser Arbeit kennt sie den Landkreis Harburg sehr gut und ist auch mit vielen Schulen bereits vernetzt. Für Rike Henties ist Niederdeutsch die sprichwörtliche Muttersprache: „Meine Mutter und deren Mutter haben mit uns drei Kindern immer platt geschnackt. Es war uns immer bewusst, dass das etwas Besonderes ist. Viele Unbekannte blieben auf der Straße stehen, um uns einfach zuzuhören.“ Allerdings erlebte sie noch bis in die 1990er Vorurteile gegen Plattschnacker. Diese will sie nun auch auf professioneller Ebene entkräften: „Ich möchten mich mit vielen Akteuren der Szene vernetzen – daraus entstehen meist die besten Ideen. Und ich möchte zeigen: Die Sprache ist für alle attraktiv – für jedes Alter und auch für Menschen, die sie zurzeit noch nicht oder nicht fließend sprechen“, fügt sie mit einem Augenzwinkern auf die Herrenrunde hinzu. Ihr eineinhalbjähriger Sohn Piet jedenfalls kennt die Mama nur „op platt“ – und geht mit beiden Sprachen selbstverständlich um.

 

Als Koordinatorin wird Rike Henties viel im Landkreis unterwegs sein. „Dat is wichtig, dat een sik sehen laat“, sagt sie. Mit der Vernetzungsarbeit hat sie schon vor Stellenantritt begonnen, unter anderem mit einem „Antrittsbesuch“ bei ihrem Vorgänger Herbert Timm. Dieser füllte die Position bis zu seinem „Ruhestand“ ehrenamtlich aus. Landrat Rainer Rempe betont: „Mit Herbert Timm hatten wir sehr lange einen umsetzungsstarken und sehr engagierten Beauftragten, für ihn war die Förderung des Plattdeutschen eine Lebensaufgabe. Wir haben ihm viel zu verdanken, das ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Im Nachbesetzungsverfahren zeigte sich, dass diese Position so nicht mehr ehrenamtlich zu besetzen ist.“  Museumsdirektor Stefan Zimmermann sieht die neu geschaffene Stelle als „Riesenchance für das Plattdeutsche. Es soll nicht nur ein schönes Image haben“, sagt der gebürtige Schwabe, „sondern auch normaler Bestandteil des Alltagslebens sein. Das passt sehr gut zum Kiekeberg: Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, Alltagskultur zu bewahren.“

 

Zwei positive Entscheidungen schufen die Rahmenbedingungen für die Bestellung der ersten hauptamtlichen Plattdeutsch-Koordinatorin im Landkreis Harburg: Der Kreistag sprach sich Ende 2018 mit großer Mehrheit fraktionsübergreifend für die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle aus. Und: Die Personalkosten teilt sich der Landkreis mit dem Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Dessen Vorsitzender Heiner Schönecke erklärt: „Wir fördern die Kultur der Region, da gehört das Plattdeutsche zentral dazu. Wir haben im Vorstand gern den Beschluss gefasst, uns finanziell zu beteiligen.“ Mit Blick auf die stark ausgeprägte plattdeutsche Szene im Landkreis betont er: „Es gibt so viel Potential, da engagieren sich viele Menschen. Und das wollen wir unterstützen und noch stärker für die jüngeren Menschen erschließen.“ Bei dem Gedanken sind sich alle Entscheider und Rike Henties einig: „Plattdeutsch gehört zu Niedersachsen. Die Sprache gibt einen schnellen Zugang zu Menschen, ein ‚Hier bin ich zuhause’-Gefühl.“ Plattdeutsch als Teil des kulturellen Erbes, der nicht verschwinden darf – schließlich war dies ein zentrales Argument, das den Kreistag und auch den Stiftungsrat des Freilichtmuseums am Kiekeberg überzeugte, erläutert Klaus-Wilfried Kienert, Vorsitzender des Stiftungsrats. „Wir finden, es ist es Wert, das Kulturgut zu fördern.“ Das hat auch der Europarat festgestellt, der das Niederdeutsche in die Europäische Charta für Regional- und Minderheitssprachen aufnahm und sie damit als besonders schützenswert anerkennt.

 

Stefan Zimmermann erklärt: „Der Landkreis hat das Freilichtmuseum schon vor Jahren mit den zentralen Kulturaufgaben betraut. Als übertragene Aufgaben verwalten wir auch dessen Budget für das Plattdeutsche. Daraus werden zum Beispiel die regelmäßigen Terminhefte oder die plattdeutsche Bibliothek finanziert.“ So sei es sinnvoll, auch die Stelle der Plattdeutsch-Koordinatorin organisatorisch am Kiekeberg anzubinden. Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Eine Evaluierung wird dann Entscheidungsgrundlage für die Kreistagsmitglieder, die über die Ausrichtung nach 2020 abstimmen.

 

 

 

 

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